„Rennen wichtiger als die Pole Position“

Erneut gab Wolfgang Kaufmann mit seinem 78er Formel-2-March 782-BMW beim „Historic Grand Prix Zandvoort“, in einem weiteren Rennen zur Historischen Meisterschaft „F2 Classic Interseries“, eine Galavorstellung – Sieg und zweiter Platz in beiden Rennläufen.

Im Qualifying ergatterte er mit nur 0,7 Sekunden Rückstand den dritten Startplatz hinter dem Briten Matthew Watts im March 772 und Alex Kapadia im March 782. „Ich fuhr das Qualifying noch auf den gebrauchten Reifen vom Historic GP Frankreich in Le Castellet, den neuen Satz erst in den Rennläufen hier, die mir wichtiger als die Pole Position im Qualifying sind“, gibt Kaufmann Einblick.

Nach erneutem rollendem Start zu Rennen eins - „rollende Starts nerven mich, zur Formel 2 gehörten früher die stehenden Grand Prix-Starts“, so Kaufmann – brauchte der Westerwälder kaum zwei Runden, um sich an die Spitze zu setzen.

Anschließend erarbeitete er sich einen größeren Vorsprung, begünstigt auch dadurch das seine direkten Verfolger sich in einer Kampfgruppe gegenseitig „ausbremsten“.

„Im Feld rollten quasi nur, als Starterfeld-Füller, auch ein Formel 5000 und ein Formel Atlantic mit,“ berichtete Kaufmann, „die uns beim Überrunden geradezu haarige Situationen bescherten! 

Gegen Rennende liefen vier Formel-2-Piloten auf sie auf, die aber alle sicherheitshalber mit der Überrundung bis zur nächsten Geraden warteten – dahinter ich, der ich als Führender auch schon etwas Tempo herausgenommen hatte, um den Sieg sicher nach Hause zu fahren. So saß mir plötzlich dann Matthew Watts im Genick, und ich musste bis zum Schluss noch richtig ,Feuer machen', um zu gewinnen.“ Kaufmann siegte mit knapp sechs Sekunden Vorsprung vor Watts.

Beim Start zu Rennlauf zwei kam der Brite Watts besser weg, aber „Piranha schnappte“ rundenlang nach dessen Wagenheck, „ich war dicht dran, dichter dran, wir waren etwa gleich schnell“, so Kaufmann. Vier Runden vor Schluss drehte sich ein Konkurrent, die folgende Safety Car-Phase dauerte bis in die letzte Runde hinein. 

„Als das Safety Car dann wieder in die Boxen fuhr,“ erzählt der Molsberger, „konnten wir nur noch einige hundert Meter beschleunigen, dann beendete die Schachbrettflagge das Rennen. Ich verlor gegen Matthew hauchdünn, 0,6 Sekunden zurück.“


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