Kaufmann klettert zweimal auf das Siegerpodest

Erfolgreicher Saisonauftakt in der FIA Historic Formel 2 Meisterschaft beim Jim Clark Revival in Hockenheim für Wolfgang Kaufmann.

Pünktlich zum Saisonstart der Historischen Formel 2 Meisterschaft im badischen Hockenheim hatte Wolfgang Kaufmann die Vorbereitung seines March 782 BMW abgeschlossen. Ein kurzer Roll-Out musste reichen, bevor es vor heimischem Publikum bei den BOSCH Hockenheim Historic – Das Jim Clark Revival auf Zeitenjagd ging. Mit insgesamt 22 Fahrzeugen war die Meisterschaft wieder extrem stark besetzt, spannende Kämpfe damit ausgemachte Sache.

Im freien Training stand zunächst die fünftschnellste Zeit auf der Uhr, die Bremsbalance des Rennwagens aus dem Jahr 1978 passte noch nicht. Auch im Zeittraining, welches für die Startreihenfolge für das erste Rennen entscheidend war, lief es noch nicht optimal. Doch Rang Drei war aufgrund der Umstände mehr als versöhnlich. „Das Bremsproblem aus dem freien Training war immer noch da“, berichtete Kaufmann. „Daher wollte ich nicht zu viel riskieren und habe eine sichere schnelle Runde gedreht und dann das Auto abgestellt.“ Eine intensive Suche brachte am Abend den Fehler zu Tage, es hingen noch einzelne Luftblasen im System. Entlüften brachte die Bremse wieder wie gewohnt zum Arbeiten und das erste Rennen konnte kommen.

Beim Start behauptete sich der Molsberger zunächst auf dem dritten Platz, konnte aber stetig auf den Zweitplatzierten Boden gut machen. Zur Hilfe kam ihm dann eine Safety-Car-Phase, nachdem sich zwei Kontrahenten gegenseitig von der Piste befördert hatten. „Ich habe mich beim Re-Start direkt drangehängt und konnte in der Parabolica-Kurve außen herum auf Rang Zwei vorfahren, das hat schon richtig Spaß gemacht“, freute sich Kaufmann nach dem Manöver.

Bis zum Fallen der Zielflagge nach 14 Runden konnte Kaufmann den zweiten Platz zementieren und durfte im ersten Rennen des Jahres direkt auf das Siegerpodest klettern.

Rennen Zwei nahm Kaufmann dann aus der ersten Startreihe in Angriff. „Mein Start war perfekt und ich konnte das Feld bis in die zweite Runde anführen. Doch der Pole-Setter hat einen Schuss mehr Leistung und konnte mich auf der folgenden Geraden wieder überholen“, berichtete Wolfgang Kaufmann. Rang Zwei schien jedoch zunächst sicher, bis sich fünf Runden vor Schluss wieder ein Problem an der Bremse bemerkbar machte. Die Balance verschob sich immer mehr auf die Vorderradbremse, bis nur noch dort der komplette Bremsdruck anlag. Dies blieb dem drittplatzierten Mitbewerber nicht verborgen und fortan machte dieser Jagd auf den „Piranha“.

Der machte aber seinem Spitznamen alle Ehre und verteidigte den Platz mit allem Können und rette den zweiten Podiumsplatz des Wochenendes bis ins Ziel. „Zweimal auf dem zweiten Platz zu landen ist ein super Ergebnis für das Auftaktwochenende der Meisterschaft“, zog Wolfgang Kaufmann Bilanz. „Dazu vor so viel tollem und begeisterten Publikum zu fahren ist eine wahre Freude.“

Doch während die Fahrzeit auf der Piste grundsätzlich positiv aufgenommen wurde, gab es auch etwas Kritik an der Veranstaltung. „Die Unterbringung in einem Zelt relativ weit hinten und am Rand im Fahrerlager war für die Formel 2 nicht so fair, die Serie stand dadurch etwas im Abseits. Zudem muss man aufpassen, dass das Flair der Veranstaltung nicht zu modern wird.“

Der nächste Einsatz für den March Formel 2 wird der Historic Grand Prix im niederländischen Zandvoort vom 16.-18. Juni 2023 sein.

Zusätzlich zum historischen Programm zeichnet sich am Horizont auch eine mögliche Rückkehr in den modernen Sportwagen-Zirkus an. Derzeit laufen Gespräche über Rennen im Prototype Cup Germany auf einem LMP3 Prototypen.


|   News