Nach dem Saisonauftakt der FIA Historischen Formel 2 Meisterschaft in Hockenheim sollte die fünfte Veranstaltung mit dem Nürburgring erneut einen Schauplatz auf deutschem Boden haben. Für Wolfgang Kaufmann, Eifel erprobt durch zahlreiche Rennen in der „Grünen Hölle“, das Heimspiel schlechthin. Zwar fanden die beiden Sprintrennen der Formel 2 ausschließlich auf dem modernen Grand-Prix Kurs und nicht auf der geliebten Nordschleife statt, doch das sollte der Fahrfreude keinen Abbruch tun.
Doch zu Beginn des Rennwochenendes gab es erst einen kurzen Schreck zu verdauen. Bei den am Donnerstag angesetzten Tests klang das 2-Liter große BMW-Triebwerk des March Formel 2 nicht mehr so kraftvoll wie gewohnt. Ein schneller Check ergab einen Haarriss an einem Auspuffkrümmer. Dank zügiger Hilfe im Umfeld des Nürburgring konnte das Problem beseitigt werden und im offiziellen Zeittraining zeigte Kaufmann dem restlichen Feld, wer der Hausherr am Nürburgring war. Mit einer Zeit von 1.43,717 Minuten erkämpfte sich der „Piranha“ die Pole Position für das erste Rennen mit 0,7 Sekunden Vorsprung auf Mathew Watts.
Der Brite stellte dann im ersten Rennen am Samstag auch den größten Gegner da. „Beim Start kam ich nicht richtig weg und Watts blieb dadurch ganz dicht dran“, erzählte Kaufmann. Dennoch setzte sich der Westerwälder beim Start durch, musste sich aber in den folgenden Runden einem stark kämpfenden Konkurrenten im fast baugleichen Auto erwehren. Vor großer Zuschauerkulisse duellierten sich die March Piloten über die komplette Distanz und gingen sogar kurz vor Zeitablauf noch mal über die Linie in eine Extra-Runde. Obwohl er ständig unter Druck stand, blieb Kaufmann cool und fuhr den ersten Sieg des Wochenendes und gleichzeitig die schnellste Rennrunde nach Hause.
Am Sonntag spielte Watts dann seine 20-jährige Erfahrung in der Formel 2 aus und legte einen extrem schnellen Start hin, der ihn knapp vor Wolfgang Kaufmann in Führung brachte. Lange durfte sich der Brite an Rang 1 nicht freuen, denn zu Beginn der zweiten Runde setzte sich Kaufmann beim Anbremsen der ersten Kurve daneben und ging vorbei. Anders als am Vortag konnte sich Wolfgang Kaufmann zeitweilig sogar etwas stärker absetzen und kontrollierte das Rennen schließlich von der Spitze aus. Nach 13 Runden und etwas über 25 Minuten Fahrzeit konnte der Westerwälder auch den Sieg im zweiten Lauf einfahren und sich über den klassischen Siegerkranz nebst Pokal freuen.
„Ab dem Qualifying hatte ich ein absolut problemloses Wochenende“, freute sich Kaufmann nach der letzten Siegerehrung. „Die Kulisse war insbesondere am Samstag richtig schön mit den vielen Zuschauern und die Kämpfe mit einem sehr schnellen, absolut fairen Matthew Watts haben wahnsinnig Spaß gemacht.“
Letzte Station der FIA Historischen Formel 2 Meisterschaft wird das französische Dijon im Oktober sein.
Wolfgang Kaufmann holt Doppelsieg am Nürburgring
Souveräne Vorstellung von Kaufmann beim 50. Oldtimer-Grand Prix in der Formel 2.
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