Zum letzten Mal in der Saison 2019 reiste Wolfgang Kaufmann ins französische Dijon-Prenois zur FIA Historic Formel 2 Meisterschaft.
Den 3,8 Kilometer langen Kurs nahe der Senf Metropole kennt Kaufmann bereits aus seiner Zeit in der Französischen GT und FIA GT Meisterschaft. Anspruchsvoll und schnell schmiegt sich der Kurs in die Hügel, genauso wie es der „Piranha“ mag.
Doch auch ein Profi lernt immer wieder dazu und wenn es die Regenlinie in Dijon ist, denn „so komisch das klingt, ich bin hier vorher nie im Regen gefahren“, gestand Kaufmann. Das klappte aber auf Anhieb ausgesprochen gut. Nach nur wenigen Umläufen auf nassem Asphalt konnte der Westerwälder die Zeiten der Spitze mitgehen und stellte den March 782 BMW auf die vierte Startposition für das erste Rennen. „Vielleicht wäre noch ein bisschen was drin gewesen aber ich habe auf leicht abtrocknender Linie etwas früher aufgehört um die Regenreifen für das Rennen zu schonen“, erklärte Wolfgang Kaufmann.
Das wäre gar nicht nötig gewesen, denn der erste Lauf sollte als einziges Rennen der ganzen Veranstaltung ausgerechnet im Trockenen stattfinden. Als die Startampel auf „Grün“ sprang, lud Kaufmann durch und gab dem 2-Liter BMW Motor die Sporen. Der war wohl nicht auf Trockenheit und Arbeit eingerichtet und stellte nach nur wenigen Hundert Metern seinen ordnungsgemäßen Dienst ein und lief nur noch auf drei seiner vier Zylinder. Tief enttäuscht musste Kaufmann vorzeitig abstellen und ging sogleich mit Technikern auf Fehlersuche. Sein Team wurde fündig, Zylinder 3 hatte keinen Sprit bekommen. Dies ließ sich für Rennen 2 am Sonntag beheben, das Wolfgang Kaufmann aber aus der letzten Reihe des 31 Fahrzeug großen Starterfeldes in Angriff nehmen musste.
Dieses Mal hatte der Wettergott kein Einsehen, es goss wie aus Kübeln. Hoch motiviert wollte Kaufmann nun sein Können zeigen. Seine im Training herausgefahrene Regenlinie sollte dann den ein oder anderen erfahrenen Haudegen der Historischen Formel 2 Meisterschaft in Erstaunen versetzen. Im Verlauf des 14 Runden langen Rennens kämpfte sich der Molsberger Position um Position nach vorne in die Top 10. Sechs Runden vor Schluss, Kaufmann wurde schon auf dem zweiten Platz geführt, begannen wieder starke Aussetzer im BMW Motor, her. „Ich habe 5-6 Sekunden pro Runde verloren und sah meinen Podestplatz schon flöten gehen“, schilderte Kaufmann seine Gedanken in dem Moment. Doch manchmal hat auch Glück im Unglück. Ein 3 Runden Safety car Einsatz half Kaufmann Rang 2 zu zementiert.
Noch in der Auslaufrunden nach fallen der Zielflagge blieb der blaue March 782 noch kurz vor der Boxeneinfahrt mit nicht mehr laufendem Motor stehen…
„Ein super Abschluss für ein zunächst durchwachsendes Wochenende“, so das Fazit des Formel 2 Piloten. „Die Strecke hat auch im Regen richtig Spaß gemacht und ein Sieg war in Griffweite. Ich freue mich jetzt schon auf die nächste Saison!“.
Kaufmann trotz dem Regen
Wolfgang Kaufmann fährt in Dijon im strömenden Regen auf das Siegerpodest.
|
News